Schneiders Pizza
Veröffentlicht am: Thursday, 19 August 2021 20:22:54.
Das Rezept, das ich heute vorstellen möchte, geht auf den Dorfmetzger aus dem Westerwald Adolf Schneider zurück. Dieser hatte - wenn ich den Ausführungen meiner Tanten Glauben schenke - einen großen Einfluss auf mein Leben. Meine Mutter nahm mich in meinen ersten Lebensmonaten wohl häufiger mit zum Einkaufen. Immer wenn Metzger Schneider persönlich bediente, hat meine Mutter von ihm extra ein kleines Stück Rinderfilet bekommen. "Inge, das machst du für den Kleinen, weil er immer so schön lacht!"
Pizza Teig für 6 Portionen:
700g | Rinderhack |
3 | Eier |
250g | Mandelmehl |
Tomatensoße für Pizza
1 Dose (340g) | Tomaten |
1 | Knoblauchzehe |
1 | Zwiebel |
1 | Brühwürfel |
Pizza Belag
1 | Paprika |
2 | Zwiebeln |
100 g | Kapern |
100 g | Oliven |
100 g | Pilze (frisch oder aus der Dose) |
200 g | Käse (Gouda und Emmentaler) |
Ich bin mit schon acht Pfund zur Welt gekommen und diese frühkindliche Prägung zum Genuss sorgte dafür, dass ich auch die darauf folgenden 45 Jahre ein "Wonneproppen" geblieben bin. Erst durch Low Carb habe ich es geschafft, dass meine Leidenschaft mit der schlanken Linie vereinbar ist.
Doch zurück zu Schneiders Pizza. Als Anfang der Siebziger Jahre italienisches Essen in Deutschland populär wurde, versuchte sich jeder auf dem Dorf an den neuen Gerichten. Die Hausfrauenpizza war jedoch meist meilenweit vom italienischen Original entfernt. Nichts da von wegen dünnem, knusprigen Teig oder so. Das Ergebnis sah eher aus wie Streuselkuchen mit roter Soße und Käse. Da kam unser Dorfmetzger auf die Idee, statt dem schwierigen Boden einfach Hackfleisch zu nehmen. Das Ganze war ein voller Erfolg und wurde schon bald von vielen Frauen aus dem Dorf nachgekocht. Diese etwas eigenwillige Hackfleischpizza gab es typischerweise am Samstagabend nach getaner Arbeit im Garten.
Jetzt werden vielleicht Einige sagen: "Schon wieder so fleischlastig!", doch das muss nicht so sein. Zum einen kommt in unseren "Teig" relativ viel Mandelmehl, so dass man diesen recht dünn ausrollen kann. Zum anderen haben wir bei Schneiders Pizza nicht das Problem, dass man, wie bei richtiger Pizza, keinesfalls zu dick belegen darf. Auch mit Mengen von Gemüse und Tomatensauce wird der Untergrund beim Backen schön fest und schmeckt herrlich.
Das Rezept:
Für unseren "Teig" kneten wir das Hackfleisch mit den Eiern und dem Mandelmehl gut durch. Die Konsistenz sollte eher trocken sein. Würzen brauchen wir nur mit Salz und Pfeffer, denn die italienischen Kräuter kommen ja in die Tomatensauce. Diese sollte, wenn wir den Teig herstellen, möglichst schon 1 bis 2 h geköchelt haben und besteht aus passierten Tomaten, den Gewürzen und, je nach Geschmack, sehr fein gehackten Zwiebeln und/oder Knoblauch.
Wir legen ein großes Blech mit Backpapier aus und drücken den Hackfleischteig darauf dünn und gleichmäßig aus. Dann wird die Tomatensauce gleichmäßig darauf verstrichen. Beim sonstigen Belag sind der Fantasie natürlich keine Grenzen gesetzt. Wir haben Zwiebeln, Kapern, Paprika, Oliven und Pilze genommen. Natürlich wären auch Salami, Schinken, Thunfisch oder Sardellen möglich, aber auch mit nur Gemüse gibt es einen tollen Geschmack. Beim Käse für die Pizza scheiden sich dann die Geister. Puristen nehmen natürlich ausschließlich Mozzarella, der mir jedoch ein wenig zu geschmacklos ist. Unser Metzger Schneider hat einfach eine Mischung von Edamer und Gouda verwendet, was unserer Pizza noch einmal mehr Aroma beschert. Gebacken wird dann 30 min bei 180° C.
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